Abifeier 2019

Mit 119 Abiturienten ( 10 mehr als im Vorjahr) entließen das Wirtschaftswissenschaftliche Gymnasium (WWG) und das Saarland-Kolleg (SK) Saarbrücken vergangenen Donnerstag einen der größten Abiturjahrgänge des Saarlandes in das Berufs- und Studentenleben.

Die Fischbachhalle (Quierschied), in der der offizielle Teil der Abiturfeier stattfand, war bis auf den letzten Platz gefüllt mit rund 400 stolzen Eltern, Verwandten und Freunden. Der Notendurchschnitt der 119 Absolventinnen und Absolventen, 101 davon vom WWG und 18 aus dem SK, lag bei 2,3. Über eine eins vor dem Komma können sich insgesamt 21 Abiturienten freuen. Die Bestnote lag bei 1,2 und wurde drei Mal erreicht; von Kevin King (SK), Vito de Giorgio und Laura Elisabeth Mosbach (beide WWG). 

Das von den Schülern gewählte Abiturmotto „Abi Potter – Vom Stein zum Weisen“ nahm Schulleiterin Michaela Brinkmann in ihrer Rede auf und reflektierte diesbezüglich, was einen Menschen in der heutigen Multimediagesellschaft eigentlich zu einem Weisen macht. Die Antwort sei nicht einfach – und so machte es sich die Oberstudiendirektorin auch nicht leicht: Beobachtungen aus dem Schulalltag der sogenannten „Generation Z“, wie die nach 1995 geborenen „Digital Natives“ genannt werden, wurden verbunden mit Überlegungen zur Veränderung von Bildungslandschaft und Wirtschaftswelt. Dabei fand Brinkmann durchaus auch offene und ungeschönte Worte. So warnte sie die jungen Erwachsenen mitunter vor dem „Selbstoptimierungswahn des Arbeitsmarktes und der Gesellschaft“ und empfahl stattdessen die individuellen Stärken und Neigungen auszubilden, um auf diesem Weg positiv anzupacken und mitzugestalten. „Yolo- You only live once – ist zu einem Motto ihrer Generation geworden. Vielleicht ist das das Weise in ihnen.“
Damit sei jedoch auch ein Auftrag verbunden: „Nutzen Sie die vielen Stärken und Vorteile, die ihre Generation mit sich bringt, um die Welt ein bisschen besser zu machen.“ Ein klarer und bejahender Leistungsbegriff, verbunden mit Fachwissen und Kompetenz, sei ebenso unerlässlich wie soziale Verantwortung. 

Die Abiturrede von Schülersprecher Philipp Martini kam dann auch durchaus zeitgemäß kämpferisch daher: „Wollen wir etwas bewirken? Oder wollen wir einfach nur vor-uns-hinexistieren und die Zukunft auf uns zukommen lassen? Wir sind die Generation, die mit am meisten Lärm macht! Sei es jetzt das Matheabitur, Klimawandel oder auch gegen Artikel 13. Wir alle können etwas bewegen und wir sollten es! Wenn wir uns nicht für unsere Zukunft einsetzen, wer dann?“

Die Rede der Lehrer an den Abiturjahrgang übernahmen Christina Schmidt und Manfred Kunisch in Form eines humorvollen und tiefgründigen Dialogs zum Thema Mut. Hierbei wurde der Bogen gespannt vom Mut der Generation Z (angestoßen von Greta Thunberg, Rezo und Co.) bis hin zum „einfachen“ Mut jedes Schülers bei seinen individuellen Lebensentscheidungen. „Zum Erfolg gehört häufig auch der Mut die Komfortzone zu verlassen. Einzutreten in einen Bereich, in dem Überwindung beginnt und Anstrengungen in Kauf genommen werden muss“, sagte Schmidt. Und Kunisch kam zu dem Schluss: „Die wichtigste Erkenntnis ist also, dass mutig sein nicht bedeutet, keine Angst zu haben, sondern sie zu überwinden. Auch Scheitern ist möglich.“

Eingerahmt wurde die harmonische Abiturfeier von der Lehrerband und der Schülerband. Als weitere Programmpunkte gab es Lehrerparodien und selbstgedrehte Videobeiträge der Absolventen. 

Die Preise für das beste Abitur in den einzelnen Fächern: 
Wirtschaftslehre: Maximilian Bur (WWG)
Mathematik: Luca Auer (WWG) und Daniel Eckert (SK)
Englisch: Maximilian Bur (WWG) und Kevin King (SK)
Spanisch: Irina Arndt (SK)
Deutsch: Viktoria Dröschel (WWG) und Sabrina Zimmer (SK)
Physik: Luca Auer (WWG)
Chemie: Laura Mosbach (WWG) und Daniel Eckert (SK)
Evangelische Religion: Katharina Strauß, Anna-Marie Waltner, Daniela Grünnagel (WWG)